PREIS
Jacoby Studios
Paderborn, 2020
Bauherrschaft
Jacoby GbR, Paderborn
Architektur
David Chipperfield Architects, Berlin
Wirtz International Landscape Architects, Schoten
Kooperationen
Ausführungsplanung, Bauleitung: Schilling Planung Gmbh, Köln
Tragwerksplanung: Gantert + Wiemeler Ingenieurplanung, Münster
Gebäudetechnik, Lichtplanung: Köster Planung GmbH, Münster
Bauphysik, Akustik: Hansen Ingenieure, Münster
Brandschutz: HHP West Beratende Ingenieure GmbH, Bielefeld
Westfälischer Preis für Baukultur für die Jacoby Studios, Paderborn: Juryvorsitzender Reiner Nagel, Bundesstiftung Baukultur; Dr. Holger Mertens, Leiter der LWL-Denkmalpflege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen; Frithjof Kahl und Franziska Rusch, David Chipperfield Architects Berlin; Ellen und Franz Jacoby, Jacoby GbR; Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Landesrätin für Kultur des LWL; Dr. Georg Lunemann, der Direktor des LWL
Foto: Markus Bomholt
Jacoby Studios Paderborn
In der Paderborner Altstadt ließ die in der Stadt verwurzelte Familie Jacoby den Sitz ihrer internationalen Unternehmensgruppe errichten. Durch intensive Untersuchungen entdeckten David Chipperfield Architects hinter den Wänden des auf dem Grundstück vorhandenen ausgedienten Krankenhauses zahlreiche bislang verloren geglaubte Teile einer Klosteranlage aus dem 17. Jahrhundert, die weit umfangreicher sind als die bislang bekannte Kapellenfassade. Die Entdeckungen wurden freigelegt und Fehlstellen im Mauerwerk mit ablesbaren neuen Ziegeln geschlossen.
So bildet der ehemalige Hochchor heute das Foyer, die früheren Klosterzellen beherbergen Büros und der Kreuzgang bleibt als poetischer Freiraum erlebbar. Die historische Kapelle wurde zum Außenraum umgewidmet und fungiert als Eingangshof. Vier Neubauflügel aus Beton mit großen Holzfenstern ergänzen das Ensemble stimmig und machen sich das konstant moderat temperierte Wasser der angrenzenden Paderquellen als natürliche Klimaanlage zunutze. Entstanden ist ein zugleich kontemplativer wie repräsentativer Ort, der so erst durch eine außerordentlich intensive und gestalterisch überzeugende Auseinandersetzung mit dem Bestand möglich wurde.
Film
5:03 Min. © sommer medien